Industriemuseum Trafostation Amalienhütte in Niederlaasphe

 

 

Trafostation, Auweg 5, Niederlaasphe

Anfahrtskizze zur Trafostation.   

(Wenn Bild größer, dann Bild anklicken)

 

 

 

Das Transformatorenhaus der ehemaligen Amalienhütte wurde 1924 in Turmbauweise aus rotem Sandstein errichtet. Es diente der Energieverteilung innerhalb einer Ringleitung der Buderusschen Eisenwerke im Lahn – Dill Gebiet und versorgte speziell das Hüttenwerk mit elektrischer Energie. Hier produzierten zeitweise 500 Arbeiter vorwiegend gusseiserne Öfen. Zur Ausrüstung der Umspannstation gehörten zwei Transformatoren ( für  Tag – und Nachtbetrieb) mit zusammen 1000 kW Leistung. Ein Gerät ist erhalten und ist sicherlich das interessanteste Ausstellungsstück des Museums. Man kann in seinen  „ Bauch “ hineinschauen, denn der Transformator wurde in mühevoller Arbeit mit einem Trennschleifer aufgeschnitten. Man sieht die mächtigen Blechkerne und die gewaltigen Hochspannungsspulen.

In beiden Stockwerken des Turmhauses befinden sich zahlreiche originale Schaltgeräte, Verteileranlagen, Schutz – und Messeinrichtungen.

Bunte Stromschienen, rechtwinklig angeordnet, riesige Isolatoren, knubbelige Messwandler, die wie Monster – Maikäfer auf den Leitungen hocken, und immer wieder Schalter in allen Varianten ziehen unsere Blicke auf sich.

Im Untergeschoss des Hauses sieht man an drei Wänden 15 Marmortafeln mit Bedienungselementen und Messgeräten einer Niederspannungsverteilung. Sie wurden herübergerettet aus einer Anlage der Buderusschen Eisenwerke in Hirzenhain ( Vogelsberg) Ein sogenanntes „Kleeblattmessgerät“ für Spannung, Stromstärke und Frequenz des zu messenden Wechselstroms hat heute Seltenheitswert. Es diente einmal der Synchronisation zweier Drehstromnetze.

Die aufwändige künstlerische Ausgestaltung, die Holzverblendung mit zahlreichen Fensteröffnungen, die Zierleisten und Rosetten –  alles im Jugendstil gehalten – machen die Anlage aus dem Jahr 1913 zum Glanzstück des kleinen Museums.

Im Nebenraum des Hauses gibt es wechselnde Ausstellungen mit Bildern aus der Vergangenheit und Gegenwart, aus Kultur und Technik unseres Dorfes und unseres Landes. Besucher aus unserem Dorf und aus den Nachbargemeinden stehen oft freudig überrascht vor den Bildern aus alter Zeit, wenn sie sich selbst oder die Eltern oder Großeltern erkennen.

Schließlich kann man hier viele eigene Experimente aus der Elektrizitätslehre durchführen mit oft überraschenden Ergebnissen. Man kann “seinen eigenen Strom erzeugen “: aus  Muskelkraft, aus einer Kerzenflamme, aus einem Lautsprecher, aus einer chemischen Zelle, aus Sonnenenergie, aus dem Luftstrom der eigenen Lunge. Und mit diesem Strom kann man kleine elektrische Geräte betreiben. Man kann sogar auch einmal Kurzschluss machen, was man üblicherweise nie tun sollte. Bei allen Versuchen erfährt man ein weiteres mal sehr anschaulich: „Von nichts kommt nichts “. Energie lässt sich nicht erzeugen, nicht herstellen. Man kann immer nur eine Energieform in eine andere umformen.

Eltern mit Ihren Kindern und auch Schulklassen besuchen häufig unsere experimentelle Sonderausstellung !

Auf dem Gelände neben der Trafostation haben  einige Rentner aus Niederlaasphe und den Nachbargemeinden einen kleinen Mühlenweiher angelegt. Sein Wasser läuft inzwischen über zwölf kleine Wasserräder und Turbinen, die u.a. eine Schlackenpoche, zwei Hammerwerke, eine Sägemühle, zwei Getreidemühlen und eine Schleiferei antreiben. Hier sieht man, welche Bedeutung die Wasserkraft einmal für Handwerk und Industrie hatte. So ging auch die Amalienhütte aus einem mit Wasserkraft betriebenen Hammerwerk hervor. Schon früh erzeugte man seinen eigenen Strom, und bis 1965 trieben zwei starke Turbinen, die aus dem Hüttenweiher  gespeist wurden, ein mächtiges Gebläse an, einen sog. Blower für den Kupolofen, daneben aber auch die Drehbänke, Hobel-, Fräs-, und Bohrmaschinen in der Reparaturwerkstatt.

Die Rentner, die fast alle einmal auf der Amalienhütte gearbeitet haben, wollen in Ihrer Arbeit einerseits die Geschichte der Amalienhütte lebendig werden lassen. Anderseits möchten sie ein wenig die Technik – und Kulturgeschichte des Wasserrades dokumentieren. Vom Altertum her bis weit in die Neuzeit hinein hat nämlich die Wasserkraft die technische Entwicklung vorangebracht und dem Menschen ( und auch den Tieren !) die Arbeit erleichtert, so wie es heute die elektrische Energie tut.

Die Besucher werden ihre Freude haben an den sich drehenden Rädern und den getriebenen Modellen. Ganz nebenbei werden sie aber auch lernen, was damit gemeint ist: oberschlächtig, mittelschlächtig, unterschlächtig; sie werden sauber unterscheiden zwischen einem Aufwerfhammer und einem Schwanzhammer und werden wissen, welche Aufgabe ein Winkelgetriebe oder eine Transmission hat.

 

 

 

Was aber ist eine „ Waalschelle “ ??  

 

Auch das erfährt man bei einem Rundgang über das Mühlengenlände !

 

Also auf nach Niederlaasphe !! 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Haben wir Euer Interesse geweckt ?  Wenn ja, dann besuchen Sie uns !

 

 

Öffnungszeiten :

 Ansprechpartner : 

von  April   bis   September 

Verein für Kultur – und Heimatpflege Niederlaasphe e. V. 

jeweils am letzten Sonntag im Monat

E-Mail – denis-ermert@gmx.de

von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr

 Denis Ermert, Mittelstr. 1, 7334 Bad Laasphe -Niederlaasphe

Sonderführungen nach Absprache !

Tel. 02752 - 859 2 552 -

 Eintrittspreise: freiwillige Spende.